Jobeinstieg

Das solltest du als Neueinsteiger*in wissen

neueinsteigerin in der webentwicklung

Ob beim Checken von E-Mails über unsere Smartphones, Einkaufen in Onlineshops oder Stöbern auf Webseiten; wir alle nutzen Produkte die von Entwickler*innen geschrieben wurden.

Da der Bedarf für Webentwicklung konstant zunimmt, lohnt es sich definitiv einen genaueren Blick darauf zu verwerfen. Und wer weiß, vielleicht zählst auch du bald zu der stetig steigenden Zahl von Entwickler*innen.

Damit du auch als Neueinsteiger*in einen guten Überblick über das Thema Webentwicklung hast, werden dir in diesem Artikel die wichtigsten Fragen beantwortet:

Was ist Webentwicklung eigentlich?

Du kannst dir die Webentwicklung als das Bauen, Erstellen und Warten von simplen Webseiten bis hin zu komplexen Applikationen, vorstellen. Darunter fallen soziale Netzwerke wie Twitter, Onlineshops wie Zalando und Händler-Plattformen wie Amazon. 

Was bedeutet Front- und Back-End in der Webentwicklung?

Das Front-End umfasst den Teil der Webseite, der in einer direkten Interaktion mit dem User steht. Also alles, was der User sehen, klicken und ausfüllen kann.

Als Back-End wird dagegen der Teil angesehen, der nicht direkt mit dem User agiert. Hierbei fällt etwa die Verarbeitung von Anfragen aus dem Front-End und die Bereitstellung von Informationen an, die von einer Datenbank abgefragt werden.

Diese beiden Bereiche können separat voneinander entwickelt werden. Zudem können im Back-End weit mehr Programmiersprachen eingesetzt werden als im Front-End.

Front- und Back-End anhand eines Beispiels erklärt

Wenn du dir die Produkte eines Onlineshops betrachtest, dann ist die visuelle Darstellung auf deiner Benutzeroberfläche das Front-End. Die Daten zu den Produkten, also Fotos, Größe und Preis, sind in einer Datenbank gespeichert.

Damit du diese Produktdetails sehen kannst, sendet das Front-End eine Anfrage an das Back-End. Dort wird die Anfrage bearbeitet, die Datenbank angefragt und eine entsprechende Antwort an das Front-End geschickt. Wenn die Anfrage erfolgreich war, werden dir die Produktdetails angezeigt. 

Wenn bei der Anfrage ein Problem aufgetreten ist, dann schickt das Back-End einen vorher definierten Fehler an das Front-End. Dies kann etwa geschehen, wenn die Datenbank nicht erreichbar war. Auf deiner Benutzeroberfläche siehst du in diesem Fall eine Fehlermeldung, statt der zu erwartenden Produktdetails.

Von den Hintergrundprozessen die im Back-End ablaufen, bekommst du als User nichts mit. Dadurch wird es von außen oft schwer greifbar, was dort eigentlich genau passiert.

Welche Arten von Entwickler*innen gibt es?

Abhängig von der oben genannten Aufteilung in der Webentwicklung, gibt es drei Arten von Entwickler*innen: Front-End, Back-End und Full-Stack.

Front-End Entwickler*in

Wie der Name schon impliziert, kümmert du dich komplett um das Front-End. Also Erstellen, Stylen, Warten der Seite, Anlegen von Endpunkten für die Back-End Anfragen, Performance Optimierung und vieles mehr.

Back-End Entwickler*in

Hier bist du für die Konzeption, Erstellung und Wartung von Services und Datenbanken, die Erstellung von API Schnittstellen für das Front-End und vieles mehr, zuständig.

Full-Stack Entwickler*in

Du bist sowohl im Front-End wie auch im Back-End unterwegs. Dabei entscheidest du, ob du eher als eine Art „Generalist*in“ in beiden Bereichen gleich stark tätig sein willst; oder ob du beides können willst, dich aber dennoch auf einen der beiden Bereiche spezialisierst.

Welche Programmiersprachen und Technologien kommen zum Einsatz?

In den beiden Bereich unterscheidet sich der Tech Stack. Tech Stack beinhaltet hierbei unter anderem verwendete Programmiersprachen, Technologien, Frameworks und Libraries.

Frameworks und Libraries werden oft angewendet, um die Programmierung zu erleichtern. Das hat den Vorteil, dass weniger Code geschrieben werden muss, um das gewünschte Ergebnis zu erhalten.

Tech Stack im Front-End

Im Front-End wird die Programmiersprache JavaScript verwendet, die mittlerweile durch TypeScript ersetzt wird. Zusätzlich werden noch HTML (Hypertext Markup Language) und CSS (Cascading Style Sheets) genutzt. 

  • Mit HTML legst du fest, was genau auf deiner Webseite zu sehen sein soll. Also etwa Buttons, Absätze, Überschriften.
  • CSS wird zum Stylen genutzt, damit die HTML-Bestandteile optisch ansprechender werden.
  • Und JavaScript / TypeScript benötigst du, damit eine Interaktion stattfinden kann. Also etwa die Versendung der Daten nach Eingabe in ein Login Feld.

Und theoretisch ist es das schon. Mit diesen drei Bestandteilen bist du bereits in der Lage, eine Webseite interaktiv zu gestalten und zu stylen. 

Wie oben schon erwähnt, unterstützen Frameworks und Libraries bei der Programmierung. React ist zum Beispiel eine sehr bekannte JavaScript Library für das Front-End, mit der User Interfaces gebaut werden können.

Tech Stack im Back-End

Im Back-End können unterschiedliche Programmiersprachen und Technologien zum Einsatz kommen.

  • Für den Anfang reicht aber erstmal JavaScript beziehungsweise TypeScript als Sprache. Gerade für Neueinsteiger*innen ist das extrem hilfreich. Je nach deinem Interesse kannst du später noch Java, Python, Ruby oder Go erlernen. 
  • Damit JavaScript oder TypeScript in der Back-End Implementierung eingesetzt werden kann, wird die Laufzeitumgebung Node.js genutzt. Mit dieser kannst du recht fix einen kleinen Server erstellen, der etwa an eine Datenbank angebunden ist. Dadurch kannst du erste Anfragen aus dem Front-End annehmen, bearbeiten und Informationen aus der Datenbank zurücksenden.
  • Auch in der Back-End Entwicklung unterstützen Frameworks und Libraries die Programmierung. Koa und Express.js sind zum Beispiel bekannte Frameworks, mit deren Hilfe Web Applikationen noch einfacher gebaut werden können.
  • Wenn du später tiefer in die Back-End Tätigkeit einsteigst, wirst du es irgendwann mit unterschiedlichen Arten von Datenbanken, Docker Container, Kubernetes, RabbitMQ und vielen anderen Technologien zu tun haben.

Für den Anfang kommst du aber mit relativ wenig Wissen rasch voran. Erste Erfolge sind sehr schnell sichtbar, wodurch das Erlernen der Webentwicklung richtig Spaß macht.

Wie wird in der Webentwicklung gearbeitet?

Generell kannst du sowohl in der Festanstellung wie auch als Freelancer*in tätig sein.

Unabhängig davon, entscheidet die Größe und Art des Projektes, ob du alleine oder im Team unterwegs bist. In großen Unternehmen mit umfangreichen IT-Projekten, können die Teams weit über hundert Entwickler*innen umfassen. Diese arbeiten oft nach agilen Arbeitsmethoden.

Abhängig von dem Unternehmen, für das du tätig bist, kannst du vor Ort arbeiten, teilweise im Home Office bis hin zu komplett remote

Kann ich auch in die Webentwicklung gehen, wenn ich keine Entwickler*in sein will?

Ein Team in der Webentwicklung besteht aus verschiedenen Rollen. Deshalb ist es möglich, in der Webentwicklung zu arbeiten, ohne Entwickler*in zu sein.

Zum Beispiel gibt es innerhalb von Scrum Teams neben den Entwickler:innen auch Product Owner*innen, Scrum Master*innen, Tester*innen für die Qualitätssicherung und gegebenenfalls UX Designer*innen. Je nach Team- und Unternehmensgröße kann das variieren.

Ein Blick auf die verschiedenen Arbeitsfelder ist auf jeden Fall lohnenswert, wenn du nicht selbst programmieren willst. 

Lohnt es sich jetzt noch einzusteigen?

Vielleicht hast du schon mitbekommen, dass Entwickler*innen händeringend gesucht werden. Oft legen Unternehmen dabei ihren Fokus auf erfahrene Personen, die bereits einige Jahre tätig sind.

Da wir uns mittlerweile jedoch in einem Arbeitnehmer*innen Markt befinden, sind Unternehmen nicht mehr ganz so wählerisch wie früher. Denn es sind aktuell mehr Stellen frei, als besetzt werden können. Der Bedarf steigt, die Lücke wird immer größer.

Veränderungen wie die Weiterentwicklung von Web2 auf Web3 heizen den War for Talent weiter an. Auch die Nachfrage nach weiblichen Entwicklerinnen kann aktuell nicht gestillt werden. Es gibt einfach noch nicht genug von uns in der IT.

Um die klaffende Lücke zu schließen, kommen Unternehmen nicht umhin Anfänger*innen einzustellen. Und das ist deine Gelegenheit. Genau jetzt ist der richtige Einstieg für eine Karriere in der Webentwicklung.

Fazit

Du hast nun hoffentlich einen ersten guten Überblick über die Webentwicklung erhalten. Wie du merkst, bietet sie viele verschiedene Bereiche an, bei denen unterschiedliche Fähigkeiten benötigt werden. Du kannst ganz nach deinen Interessen entweder in einem Bereich oder überall tätig sein.

Um eine gute Basis als Neueinsteiger*in aufzubauen solltest du dich mit Node.js, JavaScript / TypeScript, HTML und CSS beschäftigen. Dabei wirst du schnell merken, ob dein Herz eher für Front-End, Back-End oder Full-Stack schlägt. 

Du bist dir unsicher, ob du als Entwickler*in tätig sein willst? Dann schaue dir hierzu meinen Artikel 5 Gründe, die für die Webentwicklung sprechen an.

Bist du neugierig auf Node.js geworden? Hier geht es zu meinem Beitrag Wofür benötigen wir Node.js.

Quelle Unsplash mit dem Foto von Christopher Gower

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