Empowerment

Erfolge festhalten und wachsen: So nutzt du ein Developer Journal

3D-Raster aus Quadern in Blau- und Lilatönen, die eine digitale Matrix darstellen.

In einem Developer Journal dokumentierst du regelmäßig deine Erfolge, technische Fortschritte und Lernprozesse. Du entwickelst so ein Bewusstsein dafür, was du erreicht und gelernt hast.

Insbesondere für Entwickler*innen bietet ein solches Journal den Vorteil, dass du deine technischen Herausforderungen und Lösungen festhalten kannst.

Ein Developer Journal ist nicht nur zur Stärkung deines Selbstvertrauens hilfreich. Es kann dir auch in praktischen Situationen nutzen, wie bei der Vorbereitung auf Bewerbungsgesprächen oder Gehaltsverhandlungen. Durch deine detaillierte Dokumentation von Projekten, Problemen und deren Lösungen kannst du konkrete Beispiele für deine Leistungen anführen.

Ziele und Motivation

Bevor du mit dem Führen deines Developer Journals beginnst, ist es sinnvoll, dir Gedanken über deine persönlichen Ziele zu machen. Frage dich: Was möchte ich mit meinem Journal erreichen?

Zum Beispiel kann das sein:

  • Du kannst den Fortschritt deiner technischen Fähigkeiten über einen längeren Zeitraum verfolgen.
  • Du kannst neue Trends und Technologien bewerten.
  • Du kannst gezielt auf berufliche Ziele wie eine Beförderung oder neue Zertifizierungen hinarbeiten.

Das Setzen von klaren Zielen gibt deinem Journal einen Sinn und hält dich langfristig motiviert.

Inhalte eines Developer Journals

Ein Developer Journal geht über die reine Dokumentation von Erfolgen hinaus. Es konzentriert sich auf technische Details und Erkenntnisse aus deiner täglichen Arbeit.

Dabei gibt es verschiedene Ansätze, wie du es führen kannst. Überlege dir, welche Methode am besten zu deinem Arbeitsstil passt.

Hier einige Fragen, die dir beim Führen deines Developer Journals helfen können:

  • Welche technischen Probleme hast du gelöst?
  • Welche neuen Programmiersprachen, Frameworks oder Tools hast du angewendet? Was hast du dabei gelernt?
  • Wie bist du Herausforderungen im Code begegnet? Welche Lösungsstrategien hast du entwickelt?
  • Welche Technologien hast du getestet und für wie geeignet empfunden?
  • Welche wichtigen Tipps oder Hinweise hast du durch Code Reviews, Pair Programming oder von Mentor*innen erhalten?
  • Was würdest du in deinem nächsten Projekt anders machen, um effizienter zu arbeiten?

Fehler und Rückschläge dokumentieren

Ein Developer Journal dient nicht nur dazu, deine Erfolge festzuhalten. Es ist ebenso wichtig, Fehler und Rückschläge zu dokumentieren.

Beschreibe, was nicht funktioniert hat und wie du die Situation gemeistert hast. So kannst du aus schwierigen Situationen neue Erkenntnisse gewinnen. Dadurch entwickelst du deine Problemlösungsfähigkeit weiter.

Zeitliche Organisation deines Developer Journals

Für ein Developer Journal ist es wichtig, dass du eine Routine entwickelst, die sich in deinen Arbeitsalltag integrieren lässt. Es gibt keine feste Regel, wie oft du deine Einträge machen solltest. Hier sind einige Beispiele:

  • Täglich 5 Minuten für eine kurze Reflexion über die technischen Herausforderungen des Tages.
  • Wöchentlich 15 Minuten für eine umfassende Rückschau auf das Gelernte und die Erfolge der Woche.
  • Direkt nach Abschluss eines Tickets, um festzuhalten, welche Probleme du gelöst hast und wie.
  • Nach jedem Code Review oder Pair Programming, um wertvolle Erkenntnisse und Verbesserungen zu dokumentieren.

Durch diese kleine, aber regelmäßige Investition veränderst du nach und nach deine Selbstwahrnehmung. Statt auf Misserfolge fokussierst du dich auf Erfolge.

Mit der Zeit wirst du feststellen, dass negative Gedanken über deine Leistungen abnehmen und dein Selbstvertrauen wächst.

Langfristige Auswertung und Fortschrittsanalyse

Es ist hilfreich, alle paar Monate eine Metareflexion deines Developer Journals durchzuführen.

Setze dir zum Beispiel alle drei bis sechs Monate einen Zeitpunkt, um deinen gesamten Fortschritt zu analysieren. Dies ermöglicht es dir, langfristige Trends zu erkennen und gezielt neue Lernziele zu setzen.

Medien

Für die Führung deines Developer Journals kannst du zwischen analogen und digitalen Optionen wählen. Jede Variante hat ihre Vor- und Nachteile, die du entsprechend deiner Arbeitsweise und Vorlieben abwägen solltest.

Analoge Developer Journals

Vorteile:

  • Tiefere Reflexion: Handschriftliches Schreiben kann eine bewusstere Verarbeitung von Ideen und Erfahrungen fördern.
  • Bildschirmfreie Zone: Eine Pause von der digitalen Welt kann zur Entspannung beitragen und deinen Fokus verbessern.
  • Kreativität und Flexibilität: In einem physischen Notizbuch kannst du problemlos Skizzen, Diagramme oder Grafiken einfügen.

Nachteile:

  • Weniger mobil: Ein physisches Notizbuch ist weniger flexibel und schwieriger zu transportieren als digitale Lösungen.
  • Keine Synchronisation: Du kannst deine Einträge nicht zwischen verschiedenen Geräten synchronisieren.
  • Keine Suchfunktion: Es kann schwierig sein, ältere Einträge schnell zu finden.

Digitale Developer Journals

Vorteile:

  • Einfache Verfügbarkeit: Du kannst auf deine Notizen von verschiedenen Geräten aus zugreifen, wenn diese synchronisiert sind.
  • Suchfunktion: Digitale Tools bieten Suchfunktionen, die das Auffinden früherer Einträge erleichtern.
  • Einfache Organisation: Digitale Notizen können kategorisiert, bearbeitet und mit Tags versehen werden.
  • Teilen und Zusammenarbeit: Du kannst deine Notizen mit Kolleg*innen teilen oder gemeinsam an Dokumentationen arbeiten.

Nachteile:

  • Ablenkungen: Digitale Geräte können durch Benachrichtigungen schnell ablenken.
  • Technische Probleme: Softwarefehler oder Synchronisierungsprobleme können den Zugriff auf deine Einträge erschweren.
  • Datenschutz: Achte darauf, wo du deine Daten speicherst. Prüfe zudem die Sicherheitsstandards der Tools, die du verwendest.

Beispiele für digitale Tools:

  • Notion ist ein vielseitiges Tool zur Erstellung von Notizen, Datenbanken und Aufgabenlisten. Es ist ideal für umfassende Dokumentation und Organisation.
  • Evernote ist eine beliebte App für Notizen, die eine einfache Organisation und Suchfunktionalität bietet.
  • Microsoft OneNote ist ein digitales Notizbuch, das es dir ermöglicht, Notizen zu erstellen, zu organisieren und zu durchsuchen.
  • Google Keep ist ein einfaches Tool für schnelle Notizen und Erinnerungen, das sich gut für kurze Einträge und Aufgaben eignet.
  • Trello ist eigentlich ein visuelles Projektmanagement-Tool auf Basis von Kanban-Boards, aber auch nützlich für das Tracken von Fortschritten und Aufgaben in der Softwareentwicklung.

Du nutzt bereits ein digitales Journal, das hier nicht angegeben ist? Schicke mir gerne den Link bei LinkedIn.

Fazit

Ein Developer Journal kann zu einer wertvollen Routine werden, wenn du es konsequent in deinen Arbeitsalltag integrierst.

Neben der Dokumentation technischer Herausforderungen und Erfolge, dient es dir auch als Werkzeug zur Selbstreflexion und zur Stärkung deines Selbstvertrauens.

Zudem bietet es dir eine fundierte Grundlage für wichtige berufliche Gespräche und die Überwindung von Selbstzweifeln, wie sie im Imposter-Syndrom häufig auftreten.

Quelle Hintergrund des Titelbilds: kostenlose Hintergrundfotos von .pngtree.com

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