Kennst du das Gefühl, nicht gut genug zu sein, obwohl du bereits Erfolge erzielt hast?
Hast du Angst, dass andere irgendwann merken werden, dass du eigentlich gar nichts kannst?
Denkst du, dass du bald als Entwickler*in auffliegen wirst?
Wenn du diese Gedanken hast, leidest du höchstwahrscheinlich unter dem Imposter-Syndrom. Du bist damit nicht alleine, gerade in der IT-Branche sind viele davon betroffen.
In diesem Artikel erhältst du drei einfache Tipps, wie du das Imposter-Syndrom überwinden kannst:
- Was ist das Imposter-Syndrom?
- Tipp 1: Schreibe deine Erfolge auf
- Tipp 2: Mindset
- Tipp 3: Problemlösung als Kernkompetenz
- Fazit
Was ist das Imposter-Syndrom?
Das Imposter-Syndrom beschreibt ein tief sitzendes Gefühl des Selbstzweifels und der Unzulänglichkeit. Dieses tritt auch bei Menschen auf, die objektiv betrachtet erfolgreich sind.
Bist du davon betroffen, glaubst du, dass du deinen Erfolg nur durch Glück oder Zufall erreicht hast. Du fürchtest, als Betrüger*in entlarvt zu werden, wodurch Stress und Angst ausgelöst werden. Hinzu kommt das Gefühl, niemals gut genug zu sein, egal, wie viel du erreicht hast.
Typische Symptome des Imposter-Syndroms
- Du hast das Gefühl, deinen Erfolg nicht verdient zu haben.
- Du hast Angst davor, dass andere deine eigene Inkompetenz entdecken könnten.
- Du hast Schwierigkeiten, Lob und Anerkennung anzunehmen.
- Du hast die Tendenz, deine eigenen Leistungen herunterzuspielen.
Abgrenzung zum Dunning-Kruger Effekt
Vielleicht hast du bereits vom Dunning-Kruger-Effekt gehört. Dieses Phänomen beschreibt, wie Menschen mit wenig Wissen oder Erfahrung oft dazu neigen, ihre Fähigkeiten zu überschätzen. In den frühen Lernphasen ist ihnen nicht bewusst, wie viel sie noch nicht wissen. Sie fühlen sich daher oft zuversichtlicher, als es ihre Kompetenz rechtfertigt.
Interessanterweise verändert sich diese Wahrnehmung mit zunehmendem Wissen: Je mehr du lernst, desto bewusster wird dir, wie komplex und tief das Thema tatsächlich ist. Dies kann zu Selbstzweifeln führen, denn du realisierst, wie viel es noch zu lernen gibt.
Mehr zum Dunning-Kruger Effekt erfährst du in meinem Artikel Wie du den Dunning-Kruger Effekt überwindest und dein Selbstvertrauen stärkst.
Die emotionale Wahrnehmung beim Imposter-Syndrom
Im Gegensatz zum Dunning-Kruger-Effekt geht es beim Imposter-Syndrom weniger um den objektiven Wissensstand, sondern um die emotionale Wahrnehmung der eigenen Leistungen.
Damit ist das Imposter-Syndrom nicht einfach nur eine Phase der Unsicherheit. Ohne aktive Bewältigung kannst du dein ganzes Leben lang davon betroffen sein. Du fühlst die ständige Angst, irgendwann entlarvt zu werden. Deinen Erfolg schreibst du glücklichen Umständen oder Zufällen zu. Dass du diesen verdient hast und bereits über fundierte Kenntnisse und Fähigkeiten verfügst, spielt dabei keine Rolle.
Strategien
Um dem Imposter-Syndrom entgegenzuwirken, solltest du deinen Selbstwert und deine Leistungen realistisch betrachten. Hier sind einige Ansätze, die dir helfen können:
Tipp 1: Schreibe deine Erfolge auf
Führe ein Erfolgstagebuch oder ein Developer Journal
Im hektischen Arbeitsalltag verlierst du schnell den Überblick über deine Errungenschaften – besonders dann, wenn ständig neue Herausforderungen auftauchen.
Genau hier kann ein Erfolgstagebuch oder ein Developer Journal helfen.
Indem du regelmäßig deine Leistungen dokumentierst, wirst du dir bewusst, wie viel du tatsächlich erreichst und lernst. Diese Praxis stärkt dein Selbstvertrauen. Sie bietet dir eine klare Referenz für deine Fortschritte, besonders an Tagen, an denen du an deinen Fähigkeiten zweifelst.
Bei einem Developer Journal gehst du nicht nur auf deine Erfolge ein, sondern dokumentierst auch deinen technischen Fortschritt. Mehr dazu, erfährst du in meinem Artikel Erfolge festhalten und wachsen: So nutzt du ein Developer Journal.
Ein solches Tagebuch kann dir auch in Gehaltsverhandlungen oder im Bewerbungsprozess nützlich sein, wenn du konkrete Beispiele für deine Entwicklung parat haben möchtest.
Tipp 2: Mindset
Vergleiche dich nicht, sondern lerne aus den Erfolgen anderer
Einer der größten Fehler, den du machen kannst, ist der ständige Vergleich mit anderen. In der IT-Branche gibt es immer eine Person, die mehr weiß oder andere Fähigkeiten hat. Das kann leicht dazu führen, dass du deine eigenen Leistungen herunterspielst. Du bekommst das Gefühl, nicht gut genug zu sein.
Versuche von anderen zu lernen, statt dich mit ihnen zu vergleichen. Frage dich: Was kann ich von den Erfolgen dieser Person mitnehmen?
- Jeder Mensch hat seinen eigenen Lernweg, du befindest dich auf deinem eigenen.
- Lege den Fokus auf das, was du erreicht hast und wie du dich weiterentwickeln kannst. Lass dich durch Vergleiche nicht demotivieren.
- Eigne dir ein Growth Mindset an. Du siehst Herausforderungen und Misserfolge nicht als Beweise für deine Unzulänglichkeit. Stattdessen siehst du Chancen, um zu wachsen oder dazuzulernen.
- Werde dir bewusst, dass Entwicklung ein Prozess ist. So kannst du entspannter an neue Aufgaben herangehen und setzt dich weniger unter Druck.
Tipp 3: Problemlösung als Kernkompetenz
Sieh dich als Problemlöser*in, nicht als Alleswisser*in
In der IT geht es nicht darum, sofort alle Antworten zu wissen. Stattdessen solltest du dich auf das Lösen von Problemen konzentrieren. Denn niemand kann alle Programmiersprachen oder Frameworks perfekt beherrschen.
Eigne dir folgende Fähigkeiten an:
- Schnelle Einarbeitung in neue Themen
- Die richtigen Informationen finden und anwenden
- Probleme methodisch und kreativ lösen
- Feedback von Kolleg*innen einholen
- Fragen stellen und Hilfe einfordern
- Gemeinsames Arbeiten, zum Beispiel durch Pair Programming
Dadurch reduzierst du das Gefühl der Überforderung. Du kannst dich auf das konzentrieren, was wirklich zählt: Lösungen zu entwickeln.
Fazit
Gerade in der IT-Branche kann das Imposter-Syndrom eine ständige Quelle von Selbstzweifeln sein. Die eigene Leistung verblasst, die Angst überwiegt.
Mache dir bewusst, dass das Imposter-Syndrom weit verbreitet ist. Du bist damit nicht alleine. Mit den richtigen Strategien und einem positiven Mindset kannst du dein Selbstvertrauen stärken und dich auf das konzentrieren, was wirklich zählt: deinen kontinuierlichen Fortschritt und deine Fähigkeit, Herausforderungen zu meistern.
Dokumentiere regelmäßig deine Erfolge, konzentriere dich auf deinen eigenen Lernweg und sieh dich als Problemlöser*in. Dadurch kannst du negativen Gedanken entgegentreten und dich vom Imposter-Syndrom befreien.
Quelle Hintergrund des Titelbilds: kostenlose Hintergrundfotos von .pngtree.com